Ernemann „Lichtgöttin" (1903 bis  1919)

Ernemann „Malteserkreuz" (1919-1926)

Die Geschichte der Ernemann-Werke lässt sich kurz mit dem Aufstieg einer kleinen Kameratischlerei zu einem der größten Kamerahersteller in Europa erzählen. Nach einer Blütezeit um das Jahr 1923 verschwand Ernemann wieder als eigenständige Firma vom Markt. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1889, als Heinrich Ernemann sein Kurzwarengeschäft verkaufte, um in die Produktion von Plattenkameras aus Holz einzusteigen. Die erworbene Kameratischlerei konnte durch einen starken Vertrieb rasch expandieren. Zunächst wurden noch alle Teile, die nicht aus Holz gefertigt waren, noch von anderen Herstellern zugekauft. Aber schon drei Jahre später stieß Ernemann in industrielle Größenordnungen vor, als das Unternehmen eine moderne Dampfmaschine für die Anfertigung von Holzzuschnitten einsetzte. Das sollten auch alle wissen, und so wurde die Firma umbenannt in „Heinrich Ernemann, Fabrik photographischer Apparate, mit Dampfbetrieb“. Um 1900 wurden Erneman-Kameras auf der Weltausstellung in Paris mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Im Jahr 1903 führte Ernemann mit der Lichtgöttin eine Schutzmarke im Jugendstil ein. Im gleichen Jahr werden die ersten Projektoren gebaut, für die Ernemann später weltberühmt wurde. Nach Ende des 1. Weltkriegs kommt es zu einer Kooperation mit der Friedrich Krupp AG zum Bau von Projektoren aus Stahl. Passend zur neuen Zeit nach dem Krieg wird das Visual der „Lichtgöttin" durch ein mehr an die Technik angelehntes, stilisiertes „Malteserkreuz" ersetzt. Im Jahr 1921 wird der zehntausendste  Kinoprojektor der Baureihe Imperator verkauft, im Jahr darauf die einmillionste Kamera. Im Jahr 1923 galt Ernemann als einer der größten Kamerahersteller Europas und und beschäftigte rund 3.500 Mitarbeiter. Im Jahr 1924 stellte Ernemann die Ermanox vor, eine kleine Plattenkamera im Format 4.5x6 cm mit dem damals lichtstärksten Objektiv der Welt. Im Jahr 1926 fusioniert Ernemann aus wirtschaftlichen Gründen mit Zeiss Ikon. Im Jahr 1931 stellte Zeiss Ikon die Produktion der Ermanox ein. Die Wortmarke „Ernemann“ wurde erst im Jahr 2013 vom letzten Rechteinhaber, der Firma Ernemann Cine Tec Kinoprojektionsgeräte GmbH, gelöscht.


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