Lorenz Nachtkamera

Ruby F2 Speed Camera

Als die Ermanox auf den Markt kam, war sie zunächst einzigartig und ohne Konkurrenz. Dies blieb aber nicht lange so, denn schon bald nach ihrer Markteinführung kamen Wettbewerber mit ähnlichen Modellen den Markt. Ihr Erfolg blieb jedoch hinter dem der Ermanox zurück. Graefe & Bardorf aus Berlin brachte 1925/1926 die Nachtkamera Clarissa 4.5 x 6 auf den Markt. Sie hatte einen gedeckten Schlitzverschluss und war mit einem Plasmat 1:2,0 / 9 cm von Hugo Meyer. Co. aus Görlitz ausgestattet. Mit der Firma Lorenz gab es einen weiteren Konkurrenten aus Berlin. Die Nachtkamera von Lorenz hieß ebenfalls Clarissa und war ebenfalls mit einem Plasmat 1:2,0 / 9 cm von Hugo Meyer ausgestattet. Auch aus England kam bald Konkurrenz für die Ermanox. Die Thornton-Pickard Manufacturing Company brachte 1925 die Ruby F2 Speed Camera auf den Markt. Sie war mit einem Hobson Cooke Anastigmat ausgestattet, der eine Lichtstärke von 1:2,9 hatte. Es ist erstaunlich, wie schnell es Wettbewerbern gelang, eine Alternative für die Ermanox auf den Markt zu bringen. Besondere Herausforderung lagen beim lichtstarken Objektiv. Diese scheinen aber bewältigt worden zu sein, denn dem Plasmat 1:2,0/9 cm wurde eine überzeugende Qualität bescheinigt. Konstrukteur des Plasmats war Dr. Paul Rudolph, der ebenso wie Ludwig J. Bertele als Legende im Objektivbau gilt. Für Carl Zeiss hatte er das Tessar und das Planar entwickelt und für Hugo Meyer & Co. das Kino Plasmat. Das Kino Plasmat kam 1926 auf den Markt und hatte eine Lichtstärke von 1:1,5. Im Jahr 1929 kam schließlich die Ihagee-Nachtkamera auf den Markt. Sie sah etwas anders aus als die Ermanox und kann deshalb nicht als Klon der Ermanox bezeichnet werden. Sie war eine Plattenkamera, die in den Formaten 4.5 x 6 und 6.5 x 9 cm angeboten wurde. Auch diese beiden Kameras wurden mit Plasmaten von Hugo Meyer, Görlitz ausgestattet. Für das kleinere Modell war ein Plasmat 1:1,5/9 cm verfügbar. Wahrscheinlich basierte es auf dem Kino Plasmat von Hugo Meyer. Für das größere Modell war nur das Plasmat 1:2 verfügbar. Eine Besonderheit der Ihagee-Nachtkamera war, dass sie statt des Durchsichtsuchers einen Rahmensucher hatte. Für dunkle Umgebungen könnte das von Vorteil gewesen sein. Mit Gewichten von 1.970 bzw. 2.780 g waren die Ihagee-Nachtkameras deutlich schwerer als die Ermanox.

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